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Tag 17

Es ist wirklich ein ständiges auf und ab. Meine Verfassung ändert sich stündlich. So bin ich z.b. am Mittwoch, nach einer nicht sehr erholsamen Nacht, mit Kopfschmerzen, Halsweh, gereitzen Nasenschleimhäuten, die bei jedem Atemzug weh taten und Zahnschmerzen aufgestanden. Im Laufe des Tages hat sich bis auf die Nasenschleimhaut und die Kopfschmerzen alles wieder gelegt. Aber leider wurden selbst die Kopfschmerzen nach der Physio nicht besser. 

Am Anfang der Therapie wurde mir gesagt, dass viele Patienten nach der ersten bzw zweiten Chemo fast täglich vorher sagen können, welche Nebenwirkungen sie haben, sodass man auch ein wenig planen kann. Das kann ich für mich leider nicht bestätigen. Ich führe seit der ersten Chemo eine Liste mit sämtlichen Nebenwirkungen, wo ich wirklich sehr detailliert aufschreibe was ich habe. Aber jedesmal kommt was anderes auf die Liste, wiederholen tun sich nur Hitzewallungen, Übelkeit, Müdigkeit und Kreislaufprobleme.


An sich habe ich das Gefühl mental relativ ausgeglichen zu sein. Gestern Abend jedoch musste ich sehr an unseren Sohn Bao denken. Ich saß weinend auf der Couch, habe mir die Bilder angeschaut und darüber nachgedacht, wie unser Leben aussehen würde, wäre Bao nicht von uns gegangen. Jedes Mal wenn ich daran denke, dass er gegangen ist, damit ich leben kann, schnürt es mir den Hals zu! Er war so stark, sein kleines Herzchen hat bis zum Ende geschlagen. Unser kleiner Kämpfer!


Heute habe ich die Info bekommen, dass im Mind and Body Kurs ein Platz frei geworden ist und ich somit auch am 27. Februar starten kann. 


Gleich werde ich mich auf den Weg zum Bahnhof machen, um meine Liebe Schwiegermutter abzuholen. Sie kommt uns über das Wochenende besuchen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Bianca (Freitag, 22 Februar 2019 16:32)

    Deine Worte schnüren auch mir den Hals ab. Einerseits bin ich dem kleinen Bao unendlich dankbar das er dir das Leben gerettet hat, andererseits trauere ich das du deinen kleinen Sohn verlohren hast / ihr ihn gehen lassen musstet! Du warst so glücklich als wir da waren. Ich habe mich so unendlich für euch gefreut. Aber wahrscheinlich könntest du ihn dann nicht lange begleiten und ich weiß nicht was schlimmer gewesen wäre. Du bist so ein starker Mensch ich weiß nicht wie ich das alles hätte verkraften können. Ich fühle mit jeder Faser mit dir!!