Wo soll ich anfangen?
Mir geht es derzeit gut. Aber ich bin enorm im Stress. Das ist auch der Grund, warum ich mich derzeit so selten hier melde. Es gibt so viel zu tun - bzw. ich habe viele Termine und mache mir dann selber noch Druck, was alles erledigt werden soll. Dabei vergesse ich gerne, dass ich längst nicht mehr so Leistungsfähig bin wie früher. Keine Sorge, es kommt irgendwann zurück, aber "Gut Ding braucht weile". Von meinem Body-Mind-Kollegen weiss ich, dass es locker 6 Monate dauern kann.
Aber nun fangen wir erstmal vorne an. Am Montag haben wir uns mit Christina, Björn und Josephine getroffen. Ziel war es, ein leckeres Eis zu essen und etwas mit Josephine auf den Spielplatz zu gehen. Das Eis ging schonmal mächtig in die Hose. Hier in der Schweiz sind Eisdielen (nicht mit den deutschen zu vergleichen) sehr selten. Aber Christina hatte einen Geheimtipp. Als wir dort (Ostermontag) ankamen, standen wir vor verschlossener Tür!!! Und das an einem Feiertag - hier rollt bei den deutschen Eisdielen der Rubel! Nun gut, es gab also nur ein Eis am Stiel. Auf dem Spielplatz wurde es dann nach 1 Stunde leider auch zu kühl....Aber wir haben die 3 endlich mal wieder gesehen - ohne Mundschutz oder ein Hallo auf Distanz.
Am Dienstag ging es, wie schon beschrieben, ins Spital zur Avastin-Infusion und anschliessend zur Physio.
Den Mittwoch habe ich, wie immer, im Body-Mind-Kurs verbraucht. Es war das vorletzte Mal. Da eine Kollegin das nächste Mal nicht kann, haben wir uns bereits dieses Mal von ihr verabschiedet. Ich habe allen Teilnehmerinnen einen Loopschal Coco (auch hier erhältlich) genäht und für den einzigen Herren der Schöpfung gab es ein Portemonnaie Phil. So hat jeder eine Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit.
Der Donnerstag begann am Mittag mit der Physio, danach habe ich mir einen Kennlern-Termin bei meinem Hausarzt geben lassen. Ich hatte zwar einen Hausarzt (habe ihn in 5 Jahren Schweiz ganze 3x gesehen) aber der konnte die Blutuntersuchungen für die Chemo nicht machen. Der Jetzige hat das passende Labor in der Praxis - aber ich kannte ihn nicht (es ist eine Gemeinschaftspraxis von unglaublich vielen Ärzten). Bei unserem Kennenlernen teilte er mir allerdings gleich mit, dass er nurnoch bis September dort in der Praxis ist und dann ganz wo anders hin wechselt. Es ist soooo schwer einen guten, vertrauensvollen Hausarzt zu finden. Nun schaue ich mir seinen Nachfolger mal an und entscheide dann, ob ich bleibe oder gehe. Im Anschluss habe ich mich in den kleinen Mazda gesetzt und bin nach Konstanz gefahren. Mit Mama hatten wir am Sonntag ein wenig Schaufensterbummel betrieben und nun wollte ich die Sachen anprobieren. Es war ein erfolgreicher Nachmittag. Aber ich war erst gegen 21:30h wieder zu Hause. Und das war mal wieder viel zu viel für mich!!
Die Woche habe ich dann bei einem Termin bei meiner Psychologin ausklingen lassen - zurück zu Hause war dann Putzen, Betten beziehen, etc angesagt. Sascha, Michaels Trauzeuge, hatte sich "heimlich" für das Wochenende angemeldet. Michael ging davon aus, dass ich eine Freundin zu Besuch habe und er sich etwas von der stressigen Woche erholen kann. Falsch gedacht - aber die Überraschung ist definitiv gelungen.
Das Wochenende war aber ganz entspannt. Wir haben Sascha "unsere" Treppe gezeigt und einfach gemütlich beisammen gesessen und geplaudert. Heute ging es leider schon wieder früh nach Hause - immerhin hat er eine 5 Std. Autofahrt vor sich.
Grundsätzlich hat sich mein Tagesrhythmus sehr verändert. Da ich immernoch schlecht schlafe, Nachts mindestens 3x auf Toilette muss und dann manchmal nicht wieder einschlafen kann, habe ich festgestellt, dass der erholsamste Schlaf bei mir zwischen 6/7 bis 9/10 Uhr ist. Bis ich dann aber wirklich in die Strümpfe komme, ist es meistens früher Mittag. An den Tagen, an denen ich früher raus muss, habe ich den restlichen Tag ordentlich zu kämpfen. Am liebsten würde ich dann um 18h ins Bett gehen....Aber das geht nicht, denn es zieht mich dann meistens (sofern ich keine externen Termine habe) ins Nähzimmer. Entweder sind Aufträge fertig zu stellen oder ich nähe mal wieder etwas für die kranken Kinder. Ah, nächster Punkt. Mir ist es wirklich wichtig, dieses Projekt zum Laufen zu bringen. Diana hatte einen Kontakt aus dem Unispital Zürich aufgetan, die wiederum einen Kontakt in ein anderes Spital hat, wo es eine Kinderkrebsstation gibt. Diese Dame wollte für mich in Erfahrung bringen, was zu beachten ist, wann wir dort vorbei gehen können, etc. Leider klappt das nicht. An was es genau hängt, weiss ich nicht. Da ich im Mai nun viel in Frankfurt und Berlin unterwegs sein werde, wird die Zeit auch etwas knapp.
Am 10.05.19 haben wir unser Abschlussgespräch im Spital, hierfür möchte ich noch die Fragen an den Arzt schicken, damit er sich vorab schlau machen kann. Für den Geburtstag meines Neffen will ich noch einen Turnbeutel nähen (bis Dienstag, denn da fahre ich nach Frankfurt). Packen steht auf dem Programm, Wäsche waschen, Auto beladen (morgen muss ich mit dem Mazda noch zum Schweizer TÜV), etc. Und so wie ich diesen Eintrag begonnen habe, beende ich ihn auch: Wo soll ich anfangen?
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Karin (Montag, 29 April 2019 08:59)
Guten morgen liebe Picci, ich freue mich so sehr, dass es Dir wieder gut geht. Du strahlst auf allen Fotos und bist so was von Energie geladen. Das ist direkt ansteckend! Du hast so vieles nachzuholen, aber bitte bitte mach Dir kein Stress!!!! Für den 10.05. drücke ich Dir sämtliche Daumen!!!��� Ich grüsse und umarme Dich❤️❤️❤️���
Unmi Könnel (Dienstag, 30 April 2019 18:59)
Liebe Patricia,es freut mich sehr zu lesen,dass es dir Tag zu Tag immer besser �� Du machst das genau richtig,deiner Genesung auch etwas Zeit zu geben ! Du siehst wirklich toll aus � ganz liebe Umarmung für Dich � liebe Grüße an Michael �