Es ist stockfinstere Nacht, nur der Halbmond wirft einen leichten Lichtstrahl auf die Wüstenstraße. Am Himmelszelt sehen wir Bao und seine Freunde. Er passt, wie jede Nacht, darauf auf, dass wir sicher an unser Ziel kommen - in diesem Fall Las Vegas. Es ist fast wie in alten Filmen...eine Spur in jede Richtung und um uns herum nur Sand. Am Horizont lassen sich die Umrisse der Berge erkennen. Alle 50km kommt uns ein Auto entgegen (so konnten wir gerade auch ganz ungeniert die Wüste wässern). Die nächste Tankstelle kommt laut Navi in 150 Meilen.
Viel gibt es vom heutigen Tag nicht zu berichten. Wir haben natürlich einen Stop in einer Mall gemacht und die Kreditkarte zum Glühen gebracht. Nun müssen wir hoffen, dass wir unsere Ausgaben in Las Vegas wieder rein holen.
Da fällt mir noch eine Begegnung der letzten Tagen. Eine etwas ältere Dame sprach mich auf der Toilette an, was es für ein Gefühl wäre ohne Haare unterwegs sein. Darüber habe ich mir nie wirklich Gedanken gemacht, da ich ja auch keine Wahl habe. Mein erster Gedanke war nun: Frei! Mit den raspelkurzen Haaren habe ich nicht das Problem zu gucken ob die Frisur für jedes Foto sitzt, die Haare vielleicht fettig aussehen, ein Windstoß die Frisur ruiniert, etc. Ich bin frei von den meisten Befindlichkeiten. Ich bin morgens enorm schnell. Ich verstecke mich nicht hinter meinen Haaren. Ich bin wie ich bin - momentan frei wie ein Vogel (nur leider ohne Wasser in der Wüste)!!
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Bjoern Rauhut (Dienstag, 11 Juni 2019 15:22)
Mmmhhhhh...... will auch da sein wo Ihr seid ;-)
Geniesst es und versorgt uns auch weiterhin fleissig mit Bildern! :-)
LG