30.06.2019

Heute vor 1 Jahr begann eine neue Zeitrechnung für uns. Unser größtes Wunder hat uns verlassen ABER uns auch viel beigebracht. Wir vermissen dich, unseren Erstgeborene Sohn, mehr als man sich vorstellen kann. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke, mir vorstelle wie unser Leben wohl aussehen würde, hättest du vor einem Jahr nicht gehen müssen. 

Dennoch freue ich mich über jedes Baby das ich sehe, ich freue mich für die Eltern, auch wenn ich sie nicht kenne und bin irgendwie dankbar, dass sie den Schmerz des Verlustes nicht ertragen mussten. 

Ich erinnere mich an alles, als ob es gestern gewesen wäre. Dieser enorme Schmerz nach deiner Geburt.......das Morphium konnte zwar die körperlichen Schmerzen lindern aber die Wunden der Seele sind geblieben. Sie haben angefangen zu heilen, aber es wird immer eine Narbe zurück bleiben. Nichts und niemand wird jemals deinen Platz einnehmen können. 

Für mich stand immer schon fest das ich Kinder haben werde. Das dies nicht klappen könnte, habe ich nie in Betracht gezogen. Aus diesem Grund haben wir auch alles medizinisch- und menschenmögliche gemacht um dich zu bekommen. Hätten wir früher gewusst, dass etwas Entspannung und ein Vietnam-Urlaub uns unseren Wunsch näher bringt, hätten wir dies früher gemacht. 

Dank dir durfte ich das Gefühl einer Schwangerschaft erleben. Wir durften dich, die perfekte Mischung aus uns beiden, kennenlernen. Und das ist schon mehr als manch andere erfahren dürfen. Dafür sind wir sehr dankbar!

Durch dich hat sich mein Bild unserer Zukunft verändert. Der überalles stehende Wunsch ein Geschwisterchen für dich zu bekommen ist nicht weg aber ich habe den Gedanken akzeptiert, dass es auch ein Leben ohne Kinder (die bei uns sind) geben kann. Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben aber es ist für mich beruhigend zu wissen, dass ich in keine Depression verfallen werde, sollte uns dieser Wunsch verwehrt bleiben.