06.07.2019

3 Wochen sind um, 1 Woche habe ich noch. Die Zeit hier in der Reha tut mir gut. Ich habe Zeit zu reflektieren, über Dinge nachzudenken, ich treibe Sport!!! und ich muss mich um nichts kümmern. Mein Zimmer wird jeden Tag sauber gemacht, meine Termine werden koordiniert, ich werde hier gut bekocht und bei Fragen oder Wünschen steht einem hier jeder zur Verfügung. Wenn ich dann an die Zeit nach der Reha denke, wo gefühlt wieder ein Termin den nächsten jagt, stellen sich meine Nackenhaare leicht auf. Eigentlich ist es gar nicht viel anders als hier, nur muss ich zu Hause die Termine selber koordinieren und es ist eben nicht alles unter einem Dach. Hinzu kommt der Alltag, die Ablenkung und der alte Rhythmus....

Letzten Sonntag, an Baos Geburtstag, wollten wir ihm so nah wie möglich sein....als uns dann mein Tischnachbar, der auch noch Pfarrer ist, eine Route vorgeschlagen hat (er selbst ist sie vor ein paar Tagen in 4 Std. gelaufen) war unser Plan für diesen Tag klar. Leider hatte ich vergessen, dass der Pfarrer in seinem vorherigen Leben eine Bergziege/Gämse gewesen ist. Michael und ich haben uns nicht weiter informiert und sind Losgestiefelt....ich mache es kurz:

7 Stunden

16,5 km

700 Meter hoch und

700 Meter runter

haben wir hinter uns gelegt aber wir waren ganz nah bei Bao...

Die höllischen Knieschmerzen, nervenden Fliegefiecher, schmerzenden Füsse und das 90% des Weges in der Sonne lagen, erwähne ich nur am Rande. 

Wir haben uns zwischendurch gefragt, ob wir jemals aus unseren Fehlern lernen werden?! Es ist ja nicht das erst mal, dass wir über (meistens mein) Leistungslevel hinaus schießen. Zukünftig wollen und sollen wir vorher genau besprechen was wir machen möchten, informieren uns über die Dauer, das benötigte Fitnesslevel, etc.. und dann schauen ob wir es beide schaffen. Nunja, nobody is perfect!!

Trotz der Strapazen hatten wir einen tollen Tag, den wir dann bei einer Pizza am See haben ausklingen lassen.