07.05.2020

Es hätte so ein schöner Tag werden können und sollen ABER dann kam alles anders....

Mich erwartete ein schön gedeckter Frühstückstisch, frisch geschnippeltes Obst. 2 Schokostückchen sowie eine endlos lange Rose von unseren lieben Nachbarn warteten vor der Tür - warum habe nicht jeden Tag Geburtstag? 

Wir wollten einen Ausflug zum Rigi machen und dort etwas wandern. Als wir dort ankamen ging es schon los - ich habe gesehen wo Michael mit uns hoch wollte und habe gestreikt. Also ging es zur Bahn....die aber wegen Corona nicht fuhr. Also doch zu Fuss. Ich muss sagen, ich war überrascht wie gut es am Anfang lief. Das tägliche erklimmen unseres Hausberges zeigt nun wohl doch langsam Erfolge. 

Bei 2/3 der Strecke düste Milka vor und wälzte sich in Scheisse....wir glauben menschliche Sch.... Wir gingen davon aus, dass das das schlimmste wäre, was Milka am diesem Tag anstellt/widerfährt. 

Nach 4 Stunden und 700 Höhenmetern mochte ich einfach nicht mehr. 40 Minuten vorm Ziel habe ich aufgegeben....für mich war es trotzdem ein Erfolg. 

Milka durfte mehr oder weniger den ganzen Tag frei laufen...nur an der einen oder anderen Stelle musste aus Sicherheitsgründen die Leine dran. So auch an einem Haus, das wir schon auf dem hinweg passiert haben. Schon von weitem sah ich einen Hund, der ohne Leine dort herumstapfte. Ich dachte mir noch, naja, wenn er ohne Leine hier rum läuft, muss es ein freundlicher Hund sein. Immerhin laufen hier viele Menschen entlang. Er kam auf uns zu. Und Milka, wer sie kennt weiss, dass ihr Schwänzchen in die Höhe zeigte und sie es kaum erwarten konnte ihren Artgenossen freundlich zu begrüßen und zum spielen aufzufordern. Aber dieser, bitte verzeiht mir, Mistköter ging direkt auf Milka los. Milka fiepte, jaulte....ich habe mich sofort an das erinnert was die Hundetrainerin gesagt hat und habe lauthals angefangen zu schreien. Automatisch, ohne gross drüber nachzudenken ob ich gebissen werden könnte, habe ich beherzt zugegriffen und den Köter weggezogen. Aber er hat nicht von Milka abgelassen. Ich musste ihn kurz loslassen, Milka konnte ein Stück weglaufen, auf Michael zu. Ich habe auf die Leine getreten, da mein Gedanke zu dem Elektrozaun und den Kühen um die Ecke ging. Gleichzeitig schnappte ich mir den anderen Hund. Michael versuchte Milka, die komplett auf Flucht umgeschaltet hatte, auf den Arm zu bekommen. Nachdem sie dort in Sicherheit war, ließ ich den anderen Hund los, immernoch schreiend, diesmal aber nach Hilfe. Der Hund ließ nicht ab, so verpasste Michael ihm einen Tritt. Das brachte ihn etwas zur Besinnung. Dann entdeckten wir den Besitzer, der in einer Seelenruhe sein Gras mähte. Ich schrie in wie wild an und irgendwann reagierte er. "Mein Hund ist angeleint, 3 Halsbänder hat er". Bis es bei ihm ankam, dass sein Hund frei war und Milka attackiert und gebissen hat, dauerte es. Inzwischen hatte ich Milka auf dem Arm. Sie war so verängstigt, zitterte, wusste nicht was passiert....ich ging vor und Michael "unterhielt" sich mit dem Mann. Seine Daten wollte er nicht rausrücken. Michael hielt alles auf Fotos fest. Dann versuchte Michael die Familie einzuholen, die den Angriff auf Distanz beobachtet hatte um ihre Kontaktdaten zu bekommen. In dieser Zeit stellte ich fest das Milka blutete. So schnell wären wir sonst niemals den Berg runter gekommen. Ich habe nicht gemerkt wie schwer meine Arme wurden. All meine Sorge galt Milka. Michael telefonierte sich durch um eine Tierklinik in der Nähe zu finden. Dort wurde sie dann ausgiebig untersucht. Nach nicht mal 1,5 Std. hatte sie schon hohes Fieber bekommen. Sie hat eine Bisswunde direkt an der Scheide, eine riesige Prellung und leichte Bissspuren am Bauch. Sie bekommt die nächsten Tage Antibiotika und Schmerzmittel.

Inzwischen sind wir wieder zu Hause und alles dreht sich um unsere Prinzessin. Was für ein Geburtstag!!