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06.11.2020

Heute auf den Tag genau vor 2 Jahren traf mich der Schlag das zweite Mal. Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und es gab einige Veränderungen. 

Ich sehe mich in dem Raum im Spital sitzen, die junge Ärztin über Eck. Sie fackelt nicht lange sondern lässt die "Bombe" gleich platzen. Der Krebs ist zurück. Dieses Gefühl der unwirklichkeit, es ist in manchen Situationen bis heute geblieben. 1.000 Gedanken gehen mir durch den Kopf aber keiner lässt sich richtig festhalten. Ängste sind ein grosses Thema. Nicht die Angst zu sterben sondern nicht richtig leben zu können. Rückblickend hatte ich nie wirklich Angst vor dem Tod - warum auch? Ich wäre dann ja nicht mehr da. Ich glaube die Angst zu sterben ist für die Angehörigen grösser. Ich als Betroffene hatte nur Angst vor einem langen Leidensweg. 


Mein Leben hat sich in den letzten 2 Jahre enorm verändert. Ich merke, dass ich mit vielen Dingen, die früher selbstverständlich für mich waren, nicht mehr einverstanden bin. Rückblickend betrachtet war mein "altes" ich ständig unter Strom, ich war gehetzt, gefangen in einer Spirale....und das alles ohne es wirklich wahrzunehmen. Auch durch Milka ist mein jetziges Leben entschleunigter, ruhiger und der Fokus hat sich verschoben. Ich verspüre gerade weniger den Druck mich (beruflich) messen zu müssen und lerne zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, auf mich zu hören, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und mich dafür einzusetzen (auch wenn mir das noch sehr, sehr schwer fällt). Natürlich ist es ein langer Weg aber irgendwann sollte man anfangen. Und ich tue das jetzt. 



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